Bin ich dankbar?

Anja Fink

Keine zwei Stunden sind vergangen, seit ich im Kinderhospiz „Bärenherz“ in Wiesbaden eine andere Seite des Lebens kennenlernen durfte. Ja – ich sage bewusst „durfte“ und ich würde gerne vielen Menschen diesen Einblick und die damit verbundenen Gefühle und Erlebnisse gönnen!

Für mich persönlich war es ein emotionaler Besuch und wenn ich diesen Revue passieren lasse und in meine Seele horche, steht dort eine große Nachdenklichkeit und eine tiefe Demut und Dankbarkeit.

Eigene Probleme und Sorgen treten in dieser anderen Welt derart in den Hintergrund und werden so klein und nichtig und ich stelle Überlegungen an, wie dankbar ich sein kann und darf! Oft ist es leider so, dass wir (ich glaube, da bin ich nicht alleine) uns im Alltagsstress über so viele Kleinigkeiten aufregen und so viele Gedanken an „Probleme“ verschwenden.

  • Ich mache mir morgens beim Aufstehen negative Gedanken über meinen „ach so stressigen Tag“?
  • Ich könnte auch dankbar aufstehen, dankbar, dass ich gesund bin, dass ich noch z.B. laufen und sehen und damit arbeiten kann!
  • Ich ärgere mich über Kunden / Patienten, die vielleicht unfreundlich am Telefon sind oder ihre Rechnung nicht pünktlich bezahlt haben? Ich könnte auch dankbar sein, dass ich diese Kunden / Patienten haben darf!
  • Ich ärgere mich über einen Mitarbeiter, weil er vielleicht mal wieder fünf Minuten zu spät kam? Ich könnte auch dankbar sein, dass ich diesen Mitarbeiter haben darf!
  • Ich ärgere mich über meine Familie, weil sie mich vielleicht nicht in Ruhe die Sportschau oder die Nachrichten schauen läßt? Ich könnte auch sehr dankbar sein, dass ich sie haben darf und dankbar für jeden Tag, jeden Moment, den ich mit ihnen verbringen kann!

Dieser letzte Punkt ist sehr vielen Eltern, Geschwistern und anderen Familien- angehörigen u.a. im Kinderhospiz Bärenherz nicht mehr vergönnt. Sie würden vermutlich alles dafür geben, um von dem Lachen oder Schreien ihres Kindes nochmal „gestört“ zu werden…

Ihnen bleiben nur die Erinnerungen und ein kleiner persönlicher Stein im Erinnerungsgarten des Hospizes, den sie jeder Zeit besuchen können. Viele Steine liegen hier und hinter jedem verbirgt sich ein eigenes Schicksal. Einige der Kinder wurden nur wenige Tage alt, andere ein paar Wochen oder Monate und andere ein paar Jahre.

Vor den Steinen auf dem Rasen steht ein kleiner Briefkasten, den ein Vater für seinen verbliebenen Sohn selbst gebaut hat. Dieser hat ihn gefragt, wie er nun mit seiner verstorbenen Schwester reden kann. In der Seite ist ein Einschubfach für ein Teelicht und wenn der eingeworfene Brief bzw. das gemalte Bild durch die Flamme verbrennt, steigen die Rauchwolken hinauf zur Schwester in den Himmel…

Neu war für mich, dass die Familien (die dort auch Möglichkeit zum zeitweiligen Wohnen haben), nicht nur während der Sterbebegleitung ihres Kindes im Hospiz sind, sondern teilweise auch noch Jahre später in das Zimmer kommen, wo das Kind gestorben ist, den Erinnerungsgarten besuchen oder liebevoll von Mitarbeiter/innen oder ehrenamtlichen Helfern betreut werden. Unter anderem gibt es auch einen Männerstammtisch, wo sich betroffene Väter austauschen können und jemandem zum Reden finden.

Wir, von jobDENTAL möchten diese wertvolle Arbeit in Zukunft gerne unterstützen:

Unsere Kunden haben zukünftig die Möglichkeit, bei Anzeigenaufgabe einen zusätzlichen Geldbetrag von 5€ an das Kinderhospiz Bärenherz zu spenden. Diese 5€ werden wir dann von jobDENTAL verdoppeln und dem Hospiz weiterleiten.

Wer helfen möchte, kann dem Bärenherz auch direkt an die unten aufgeführte Kontonummer eine Spende zukommen lassen.

Spendenkonto: Empfänger: Bärenherz Stiftung | Wiesbadener Volksbank | IBAN: DE07 5109 0000 0000 0707 00 | BIC: WIBADE5W