Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung

Bettina Blum

Unterschiede und warum beides wichtig ist.

Die Abkürzung „QM“ steht für „Qualitätsmanagement“, „QS“ bedeutet  „Qualitätssicherung. Worin besteht der Unterschied zwischen den beiden Begrifflichkeiten, die nicht nur für die Praxis, sondern auch für die Patienten eine maßgebende Rolle spielen? Fest steht: keine Praxis kann es sich in der heutigen Zeit leisten, auf diese wichtigen Faktoren zu verzichten. Eine gut organisierte Praxis mit klar definierten QM-Prozessen arbeitet effektiver und wirtschaftlicher und erzielt einen hohen Standard für ihre Patienten.

 Qualitätsmanagement

Das Qualitätsmanagement umfasst alle Bereiche der Praxis. Es Beginnt am Empfang z. B. mit der Anamnese, geht über die Behandlungsabläufe bis zum Beschwerdemanagement.  Das QM bildet aufgrund vorgeschriebener Richtlinien die Grundlage für eine Minimierung der  Fehler und fördert eine maximale Patientenzufriedenheit. QM ist damit fest an den Begriff der Organisation (Praxis) gekoppelt und zeigt oftmals auch mögliches Verbesserungspotenzial auf. Im Praxisalltag ist das Qualitätsmanagement von einem kontinuierlichen Wandel geprägt. Das QM ist nie fertig sondern begleitet uns immer wieder in den sich ändernden Anforderungen aus der täglichen Praxis. Sollte dem nicht so sein, so läuft im Qualitätsmanagement etwas falsch.  Dabei ist eine mögliche Zertifizierung nach ISO 9001 dann in der Regel nur das „Sahnehäubchen“ oben drauf. Den wirklichen Vorteil eines Qualitätsmanagementsystems hat eine Praxis nicht durch das Zertifikat an der Wand, sondern durch das System dass Fehlerquellen auf deckt und klare Aufgabenverteilung definiert.

Qualitätssicherung

Die Qualitätssicherung beschäftigt sich in erster Linie mit der Sicherstellung der Einhaltung von festgelegten Qualitätsvorgaben einer Praxis. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, bedient die QS sich an diversen Vorgaben aus dem QM, die die Qualität der Behandlung festlegen. Diese Vorgaben kann jede Praxis frei für sich an Hand ihrer eigenen Anforderungen festlegen. Die QS plant, steuert und kontrolliert auf Basis dieser Vorgaben sowie Gesetzen, EU-Richtlinien, die Umsetzung in der Praxis.

Fallen Verbesserungsmöglichkeiten oder Risiken auf, werden entsprechende Maßnahmen entwickelt und eingeführt. Dabei müssen gesetzliche und Praxis individuelle Vorgaben immer im Blick bleiben.  Die Schwachstellen zu identifizieren, die zu physischen, psychischen, sozialen und finanziellen Schäden und ggf. zu damit verbundenen Haftungsansprüchen führen können. Da die Patientensicherheit und das wohl der PraxismitarbeiterInnen ein zentrales Anliegen des zahn.-ärztlichen Handelns ist.

Und was ist jetzt der Unterschied?

Wie sich erkennen lässt, ist das Thema QM und QS ein weites Feld. Daher hier noch einmal in aller Kürze die Unterschiede zwischen QM und QS:

  • QM beschäftigt sich mit allen Abläufen der Wertschöpfungskette einer Praxis.
  • QM nutzt Risiko- und Fehlermanagement für vorausschauende Maßnahmen.
  • QM sucht Verbesserungspotenziale im Organisationsprozess in der Praxis.
  • QM stellt die Zufriedenheit des Patienten mit der Praxisleistung sicher, indem ein fortlaufender Verbesserungsprozess stattfindet.
  • QS beschäftig sich mit der Sicherstellung der Qualität anhand festgelegter Vorgaben aus dem QM.
  • QS entwickelt Maßnahmen zur Sicherstellung der Zielerreichung.

Zusammengefasst ist die QS ein Teil des QM. Keines kann ohne den anderen sinnvoll funktionieren. Anders herum wäre eine QS allein auf verlorenem Posten, wenn die Qualitätsvorgaben aus dem QM nicht zur Verfügung stünden.

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