Mal ehrlich: Du kannst noch so sehr über Fachkräftemangel jammern – wenn die Bedingungen in deiner Praxis nicht stimmen, rennen dir die Leute früher oder später weg.
Nicht, weil sie faul sind. Nicht, weil „die Generation X/Y/Z halt so ist“.
Sondern, weil ihr Gehirn keinen Bock mehr hat.
Genauer gesagt: Weil ihre Neurotransmitter im Dauer-Tiefschlaf sind.
Und das ist DEIN Spielfeld.
Dein Praxisalltag als Chemie-Experiment
Unser Gehirn arbeitet mit einer Handvoll Botenstoffen, die entscheiden, ob wir motiviert, loyal und voller Energie sind – oder ob wir innerlich kündigen.
Die vier wichtigsten für dich als Praxisinhaber*in:
- Dopamin – Motivation & Vorfreude
→ entsteht, wenn es Ziele, Anerkennung und kleine Erfolge gibt.
Praxis-Übersetzung: Klare Entwicklungschancen, Lob, sichtbare Fortschritte. - Serotonin – Sicherheit & Zugehörigkeit
→ steigt, wenn man sich wertgeschätzt und respektiert fühlt.
Praxis-Übersetzung: Faires Verhalten, klare Kommunikation, echtes Interesse am Menschen. - Oxytocin – Vertrauen & Bindung
→ fließt, wenn zwischenmenschlich alles passt.
Praxis-Übersetzung: Teamrituale, gemeinsames Lachen, offene Gespräche. - Endorphine – Spaß & Wohlgefühl
→ werden frei, wenn wir lachen, uns bewegen oder kleine „Wow-Momente“ erleben.
Praxis-Übersetzung: Humor im Alltag, angenehme Pausen, kleine Überraschungen.
Der Knackpunkt
Viele Praxen investieren in teure Geräte, schicke Räume und Instagram-taugliche Deko.
Bringt alles null, wenn das Team im Kopf unterversorgt ist.
Du willst, dass dein Team bleibt?
Dann sorge dafür, dass diese vier Botenstoffe regelmäßig angekurbelt werden.
Jeden. Einzelnen. Tag.
5 Dinge, die du ab morgen ändern kannst
- Feedback, das knallt: Nicht nur einmal im Jahr, sondern laufend.
- Erfolge sichtbar machen: Mini-Meilensteine feiern – auch bei Routine.
- Teamrituale einführen: Montagmorgen-Kaffee, Wochenabschluss mit Snacks.
- Humor zulassen: Ja, auch im OP-Kittel darf gelacht werden.
- Verbindlichkeit zeigen: Versprich nur, was du hältst – und halte es immer.
Fazit:
Arbeitgeberattraktivität ist kein Image-Flyer. Es ist Neurochemie.
Und die kannst du beeinflussen. Jeden Tag, mit jeder Entscheidung, mit jeder Begegnung.
Mach deine Praxis zum Ort, an dem Dopamin, Serotonin, Oxytocin und Endorphine eine Dauerparty feiern – und deine Leute bleiben nicht nur … sie blühen auf.
Ihre Netzwerk Expertin
Anne Isbaner-Winzer