mir nicht schnell genug und die Zahlen stimmen auch nicht. Wie motiviere ich mein Team besser?“
Was für eine dankbare Anfrage! Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber ich schaue ja gerne tiefer. Teammotivation – mit den folgenden Gedanken dazu werde ich den Finger „in eine offene Wunde “ legen. Wunden können richtig schmerzen und um zu heilen, muss die Wunde jedoch gesäubert werden. Das heißt, hier geht es um das Klären von Erwartungen, Verantwortlichkeiten und Faktoren gelingender Zusammenarbeit.
Das bedeutet vielleicht auch, „Zähne zusammenbeißen“, offen und mutig sein, hinzuschauen, wo es „Wundheilungsstörungen“ gibt und „sauber machen“.
Los geht’s:
1. Die Krux mit den Erwartungen
Es gibt Wünsche, Erwartungen und Forderungen. Jeder Mensch hat diese drei tückischen Gesellen. Dass sie da sind, ist nicht das Tückische. Die Stolpersteine im Alltag lauern im bewussten Unterscheiden der Drei!
Ein Wunsch wird nicht immer formuliert, manchmal ist er mir noch nicht mal bekannt, den Anderen erst recht nicht und wenn er nicht erfüllt wird, passiert mit mir nichts. Soweit alles gut!
Erwartungen hingegen, werden manchmal ausgesprochen, manchmal nicht. Auch sind mir meine Erwartungen manchmal nicht bewusst, und den Anderen damit auch eher selten. Das an sich schafft noch keine Konflikte. Kritisch wird es, wenn ein „nicht erfüllt“ als Fazit unter dem Strich steht. Dann passiert bei mir sehr viel: Ärger, Unmut, Frust! Damit haben wir die ersten Vorboten von schwelenden Konflikten, weil diese Erwartungen unter Umständen vorab nicht offen ausgesprochen wurden.
Welche Erwartung besteht in diesem Fall von Seiten der Zahnärztin an das Team, wenn es „nicht schnell genug funktioniert?“ Kennen Sie die Erwartungen an ihr Team und haben sie die gegenseitigen Erwartungen einmal besprochen? Mit einem offenen Blick aus beiden Richtungen ist es möglich, sich auf realistische Vorgaben für Arbeitsabläufe, Rahmenbedingungen etc. zu verständigen.
Und nur kurz zur Ergänzung: Auch Forderungen müssen als solche ausgesprochen werden und haben immer eine Konsequenz. Alle, die Kinder haben, wissen das. „Räum dein Zimmer auf, sonst …“
Ist man nicht bereit, diese Konsequenz durchzusetzen, verpufft diese Forderung mit der Konsequenz und wird zu einem verkappten Wunsch …
2. Begeisterung wecken
„Wie motiviere ich mein Team besser?“ Wie motiviere ich es jetzt und kann ich überhaupt motivieren? Es gibt unterschiedliche Studien und Ansätze dazu, ob es überhaupt möglich ist, Menschen zu motivieren, oder ob die Motivation in jedem selbst entsteht. Wechseln wir die Perspektive und schauen auf die Demotivation, liefert der aktuelle Gallup® Engagement Index hilfreiche Hinweise auf die Ursachen.
Mit dem Generationenwechsel ist in jedem Fall bei diesem Thema ein neues Denken und Umdenken in mancher Praxis erforderlich. Sicher ist es nicht die Obstschale und eine Anhebung des Gehaltes, was MitarbeiterInnen heute dauerhaft motiviert. Ich bin überzeugt, dass die Praxiskultur eine wesentliche Grundvoraussetzung für Motivation ist. Gegenseitiges Vertrauen, Offenheit, Kritikfähigkeit und Entscheidungsfreude schaffen ein wertschätzendes Klima, in dem sich jede/r gerne einbringt. Ich werde nicht müde, immer wieder darauf hinzuweisen, wie wichtig es ist, diese Werte vorzuleben. Neben dem Klima sorgt auch ein weiterer Punkt für die richtige Haltung.
Was begeistert mich in meiner Arbeit als Zahnärztin/ Chefin/ Unternehmerin? Habe ich Lust auf diese Aufgaben? Bringen sie mich in den Flow und sorgen für Freude und Leichtigkeit? Und wie steht es mit dem Team? Ein spannendes Arbeitsfeld, stärkenorientiert, mit einem gewissen Maß an Handlungsfreiheit und Verantwortung schafft Sinn und motiviert. Das zeigt sich dann in der Auswirkung auf die Qualität der Arbeitsleistung und in den Zahlen.
3. Erfolge feiern
So abgedroschen es klingen mag, die Folge von konsequentem Verfolgen seiner Ideen, Visionen und Zielen ist Erfolg. Und überall, wo in einem Team gearbeitet wird, ist der erste Schritt nun mal ein gemeinsames motivierendes Ziel. Denken Sie einmal daran, wie Sie ihren letzten Urlaubsort ausgesucht haben. Wenn Sie Strand mögen, ist Kraxeln in den Bergen für Sie vielleicht wenig attraktiv…
Also seien Sie mutig und besprechen Sie offen Ihre Ziele im Team. Finden Sie gemeinsam ein attraktives Ziel, damit alle auch die „Extrameile“ dafür gehen mögen. Und legen Sie auch gleich gemeinsam fest, wann und wie der Erfolg gefeiert wird. Denn das tun wir wirklich viel zu selten …
Let`s start!
„Wow, wo fange ich denn da an?“ fragen Sie vielleicht und noch dazu wann. Ja, Sie haben sehr viel um die Ohren und wollen doch „nur“ behandeln. Das kann ich sehr gut verstehen!
Die gute Nachricht ist: Sie müssen das nicht alles alleine tun. In einer Praxis geht es nur gemeinsam. Doch als Inhaberin und Chefin sind Sie in der Verantwortung, die Rahmenbedingungen so zu schaffen, dass vertrauensvolle Teamarbeit möglich wird und Erfolg folgen kann. Das wird Ihnen niemand abnehmen können.
Und wenn Sie Ideen und Unterstützung für die Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmenskultur wünschen, unterstütze ich Sie gerne. Melden Sie sich einfach! Auch diese Beratungen werden mit bis zu 8.000€ gefördert.
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Hanka Schiebold
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